Bild: Grauwald Studio
"Die Ölwanne" wird zu einem besonderen Ausstellungsraum im Untergeschoss
Der Realisierungs- und Ideenteil fügen sich zu einem kulturellen Bildungsquartier zusammen.
Ein behutsamer Umgang mit dem Bestand, der bauliche Eingriffe unsichtbar erscheinen lässt, trägt dem Denkmalschutz Rechnung.
Ziel des Realisierungswettbewerbs mit Ideenteil ist die Reaktivierung des ehemaligen KIW-Quartiers in Schwerin. Wo zu DDR-Zeiten Kraftfahrzeuge instand gesetzt wurden, soll nun ein kulturelles Bildungsquartier entstehen. Wir versuchen Prozesse zu beobachten, die entstehen, wenn man etwas scheinbar Unzusammenhängendes in einen Zusammenhang bringt.
Für den Realisierungsteil schlagen wir vor den Bestand konsequent zu bewahren. Die Gebäude wirken auf den ersten Blick unverändert. Die historischen Fassaden wurden herausgearbeitet und der Reiz der Architektur wieder sichtbar gemacht. Die Besucher:innen des Schaumagazins betreten das Gebäude durch die mittige transparente ehemalige Werksdurchfahrt. Die Ausstellung führt entlang einer spannenden Szenerie durch das teils unterirdische und teils oberirdische Gebäude. Die Wegeführung leitet hinab in den besonderen Raum „Die Ölwanne“. Hier ergibt sich ein völlig neuer Blick, durch die zähe Flüssigkeit über der runden Verglasung in der
Decke, hinauf auf die Bestandgebäude und den Himmel. Dieser Raum erhält durch die Bewegung der Flüssigkeit über der verglasten Decke eine besondere Atmosphäre und einzigartige Lichtstimmung.
Der Ideenteil umfasst das gesamte Gelände hinter dem Empfangsgebäude. Die riesige Sheddachhalle und der Hof werden in Funktionsinseln gegliedert, die in Etappen entwickelt und umgesetzt werden können. Die verschiedenen Funktionsinseln stellen eine in sich realisierbare Funktionseinheit dar und fügen sich im Quartier zu einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme als Zentrum für Kunstschaffende, Bildungscampus und kulinarisches Quartierszentrum zusammen.
Landeshauptstadt Schwerin
Architektur: SoerenHoeller Architektur,
Landschaftsarchitektur: evert Landschaftsarchitektur,
Visualisierung: Grauwald Studio,
Modellbau: Erik Schmidt
Der Einsatz einer ressourcenschonenden Bauweise wird als Selbstverständlichkeit definiert. Als Leitfaden für einen klimagerechten und nachhaltigen Umgang mit Materialien, Energie, Ressourcen und Umwelt orientieren wir uns an dem DGNB-Bewertungssystem. Das Hauptziel besteht darin, eine CO₂neutrale und autarke Energieversorgung der Liegenschaft mit der benötigten Strom- und Wärmeenergie zu erreichen. Durch die Belegung der ersten sechs Hallensegmente des Sheddachs mit Solarmodulen wird der gesamte Energiebedarf für Heizung, Strom, Klimatisierung und Warmwasser für den Realisierungsteil abgedeckt.